S-21 war der Codename für eines der grauenvollsten Konzentrationslager, das die Regierung Pol Pot zwischen 1975 und 1979 in Kambodscha betrieb. 200‘000 Personen wurden während dieser Zeit als Staatsfeinde hingerichtet. Dazu gehören die Häftlinge in S-21, die kurz nach dem Eintritt von ihren Schergen fotografiert wurden. Etwa hundert von tausenden derartiger, im Archiv des Lagers entdeckter Porträts werden in der Ausstellung gezeigt. Sie zeugen von bewegender Menschlichkeit, von vernichtetem Leben und thematisieren die Frage der fotografischen Archivierung des Grauens. Die kompakte Masse von Ausstellungswänden, die dem Besucher beim Betreten des Raumes gegenübersteht, löst sich beim Nähertreten in Einzelelemente auf. Die Systematik der Reihung entspricht jener des Archivierens, aber auch jener des grausamen Massenmordes. Der Besucher kann sich, wenn er eine der engen Zellen betreten hat, den erschütternden Blicken nicht entziehen.
Museum für Gestaltung Zürich Ausstellungsbau und Szenografie 1995
- Museum für Gestaltung Zürich
Bauherrschaft - Martin Heller
Konzept und Projektleitung - Alexandra Gübeli
Ausstellungsbau und Szenografie - Werkstatt ZHdK
Bauten - © Istvan Balogh
Fotos