Seit 2014 veranstaltet die Stadt Delémont ein Comicfestival mit wachsendem Erfolg. Die Studie für die Sanierung des ehemaligen, seit Jahrzehnten verlassenen und heruntergekommenen Schlachthauses, soll erlauben, einen festen und ganzjährig belebten Sitz für dieses Kulturereignis zu schaffen. Insbesondere soll ein Museumsbereich dem Zeichner Rosinski und seinem Helden Thorgal gewidmet werden. Eine neue Zirkulationsschicht im Hof der U-förmigen Anlage ermöglicht die freie und anpassbare Erschliessung des Ensembles, damit möglichst vielfältige Nutzungen integriert werden können: Ausstellungs-, Vortrags- und Projektionsräume, Shop, Verwaltung, Künstlerresidenzen und -ateliers. Von aussen gedämmt behält das Gebäude in Inneren seinen historischen und industriellen Charakter, wobei auch seine ehemalige Funktion unmissverständlich erlebbar bleibt (gekachelte Wände, an Deckenschienen fahrende Fleischhaken, …). Die für diesen Kontext konzipierte Szenografie der Rosinski-Ausstellung macht sich diesen Hintergrund zunutze, und überlagert ihn mit einem neuen Displaysystem aus Holzrahmen, welches den invariablen Raster der Thorgal-Comicseiten übernimmt. Zunächst chaotisch im Raum eingerichtet, ordnet sich dieses Gitter schrittweise der bestehenden Raumkonfiguration unter, parallel zum biografischen und stilistischen Werdegang des Künstlers.